Zwei der wichtigsten katholischen, caritativen Akteure Hamburgs richten sich neu aus
Hamburg, 25.01.2022. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V. Hamburg und der SkF e.V. Hamburg-Altona haben zum 1.1.2022 fusioniert und in ihrer heutigen Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Der neue Verein hat sich für den Namen SkF e.V. Hamburg ausgesprochen. Mit der Fusion ist eine umfassende Neuordnung der Vereinsstrukturen und -aktivitäten verbunden. „So werden wir zahlreiche Synergieeffekte erzielen und haben die Grundlage geschaffen zukunftsweisende Angebote, wie z.B. nachfragegerechte Wohnformen für Frauen, entwickeln zu können“, sagt Andrea Kürner, bisherige und voraussichtlich neue Vorsitzende des Vorstandes. Entsprechend der Satzung soll sie am 10.02.2022 in der ersten Sitzung des neu gewählten Vorstandes in ihrem Amt bestätigt werden.
Mit der Fusion umfasst der neue SkF e. V. Hamburg sieben Einrichtungen und zählt damit zu den wichtigsten katholischen caritativen Akteuren in der Hamburger Soziallandschaft. Die von Agnes Neuhaus initiierte Arbeit für Frauen in Notsituationen begann in Hamburg im Jahre 1917 mit der Gründung des SkF e.V. Hamburg, der SkF e.V. Altona entstand im Jahr 1924. Damals bedeuteten uneheliche Schwangerschaften eine Gefährdung der Gesundheit und sozialen Situation der Frauen. Krankheiten und psychische Belastungen verschärften die von Armut geprägten Lebensbedingungen. Von Anfang an arbeiteten Haupt- und Ehrenamtliche zusammen, um der alleinstehenden Frau zu helfen und um sich für eine Verbesserung der Lebensumstände einzusetzen. Das ist bis heute so geblieben, geändert haben sich im Laufe der Jahre die konkreten Aufgaben und Rahmenbedingungen. Zu Beginn gab es einen Raum mit sechs Betten und Büroräume.
Mission: Frauen in schweren Lebenslagen zu unterstützen
Beide Vereine hielten auch in den Krisenzeiten der vergangenen über einhundert Jahre an ihrer besonderen Mission fest: Frauen in schweren Lebenslagen mit Herz und Hand zu unterstützen, stets dem Leitwort der Gründerin des Sozialdienst katholischer Frauen, Agnes Neuhaus, folgend: „Dasein – Leben helfen!“
Da die Not sich stetig wandelt und jede Zeit neue Antworten einfordert, haben die beiden Vereine nun einen wichtigen Schritt unternommen, um den immer komplexer werdenden Herausforderungen passgenau gerecht zu werden. Zu den besonderen Meilensteinen in der Vergangenheit gehört die Einführung eines umfangreichen Hilfsangebotes für psychisch erkrankte Frauen in den 70er Jahren. Mit dem Agnes-Neuhaus konnte der SkF e.V. Hamburg eine der ersten Einrichtungen in Hamburg schaffen, die einen besonderen Schutzraum ausschließlich für Frauen bietet.
Erzbischof unterstützt Zusammenschluss
Auch Erzbischof Stefan Heße begrüßt die Fusion: „Der SkF trägt mit seiner Arbeit an der Basis wesentlich dazu bei, dass Frauen in Notsituationen nicht allein bleiben. Sie können die Erfahrung machen, dass Menschen an ihrer Seite sind und sie unterstützen, eine neue Perspektive für ihren Alltag zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass diese engagierte Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen auch in Zukunft gesichert ist.“
Der SkF e.V. Hamburg gehört als Fachverband zum Caritasverband im Norden, arbeitet auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und setzt sich unabhängig von Nationalität, Kultur, Religion und Weltanschauung für sozial benachteiligte Frauen und ihre Familien ein.
Angebote für Frauen, Familien und Schwangere
Zu den Kernaktivitäten des SkF e.V. Hamburg gehört die Arbeit der beiden Beratungsstellen für Frauen, Familien und Schwangere (Schomburgstr. 120 und Wartenau 5). Die Einrichtungen sind kirchlich und staatlich anerkannt. Hier finden nicht nur schwangere Frauen Hilfe. Unterstützung gibt es für alle, die Fragen und Sorgen im Zusammenhang mit den Themen Schwangerschaft und Geburt haben. In der Regel nehmen dieses Angebot etwa 4.000 Betroffene jährlich in persönlichen Gesprächen und unter Pandemie-Bedingungen auch in telefonischen Beratungen an.
Darüber hinaus bietet der SkF e.V. Hamburg Hilfsangebote – sowohl stationär als auch ambulant – für Frauen unterschiedlichen Alters mit psychischen Einschränkungen in zwei Häusern mit insgesamt 64 Plätzen an. Eine Beratungsstelle für wohnungslose Menschen oder von Wohnungslosigkeit Betroffene wird im Stadtteil St. Georg unterhalten. Ehrenamtliche des SkF e.V. Hamburg ermöglichen zusätzlich kostenlose Rechtsberatung. Im Übrigen können bedürftige Frauen mit ihren Kindern in der „Kleiderkiste“ Eimsbüttel Second-Hand-Kleidung zu sehr günstigen Preisen erwerben.
Weitere Projekte bereits in Planung
In naher Zukunft möchte sich der SkF e.V. Hamburg stärker im Bereich Wohnungslosigkeit von Frauen mit besonderen Bedürfnissen engagieren. Entsprechend sollen weitere passgenaue Wohnformen entwickelt und umgesetzt werden.
Die nun anstehenden Aufgaben sind vielfältig und gehen auf die aktuellen Nöte von Frauen ein. Wer die Arbeit des SkF e.V. Hamburg unterstützen möchte, kann sich ehrenamtlich engagieren, Mitglied im Verein werden oder dem Verein eine Spende zukommen lassen. Nähere Informationen können unter www.skf-hamburg.de abgerufen werden.
Pressekontakt
Stefanie Kastell
Mitglied im Vorstand des SkF e.V. Hamburg
Telefon: +49 1 70 905 80 59
Mail: stefanie.kastell@wortfang.de