SkF e.V. Hamburg eröffnet Mutter-Vater-Kind-Haus

Hamburg, 29.08.2023. Ab 01. September eröffnet der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF e.V.) Hamburg im Pergolenviertel eine neue Einrichtung: Ein Mutter-/Vater-Kind-Haus für psychisch erkrankte Mütter und Vater mit ihren Kindern. Es ist die neunte Einrichtung des SkF e.V. Hamburg in der Hansestadt, der bereits seit vielen Jahren ein umfangreiches Hilfeangebot für Menschen, insbesondere Frauen, in schwierigen Lebenssituationen anbietet.

Die Einrichtung umfasst insgesamt elf Plätze im vollstationären und drei weitere im teilstationären Bereich. Darüber hinaus wird es ein Kinderbetreuungsangebot für die dort lebenden Kinder bis drei Jahre geben, um ihnen stabile Rahmenbedingungen für eine gute kindliche Entwicklung zu geben.

Ziel der neuen Einrichtung ist es für Mütter bzw. Väter, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung bzw. persönlicher und sozialer Schwierigkeiten, nicht mit ihren Kindern in eigenem Wohnraum leben können, ein vorrübergehendes Zuhause einzurichten und gemeinsam mit ihnen eine Zukunftsperspektive für ein selbstbestimmtes Leben mit Kind im eigenen Wohnraum zu entwickeln. Das Angebot richtet sich an Mütter bzw. Väter mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung oder Störung, traumatisierenden Biographien, existenzieller Notlagen, persönlichen Krisen, Problemen in der Partnerschaft oder Herkunftsfamilie etc. ab 16 Jahren im vollstationären Bereich, bzw. ab 18 Jahren im teilstationären Bereich.

„In unserer Einrichtung wird den Bewohner:innen mit Achtsamkeit, Wertschätzung, Verlässlichkeit und Anerkennung begegnet. Sie können in einem geschützten Raum neue Lebensmodelle entwickeln, um in Zukunft wieder aktiv am Sozialleben teilzunehmen“, erklärt Bente Rohla, Geschäftsführerin des SkF e.V. Hamburg. Der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung soll Halt, Unterstützung und Sicherheit geben, um die Bewohner:innen zu befähigen, vollständig für ihre Kinder da zu sein. Gleichsam wird für die Kinder ein verlässliches Umfeld geschaffen, um gesicherte Beziehungs- und Bindungserfahrungen machen zu können und sich unabhängig von der Erkrankung ihrer Mütter bzw. Väter altersgerecht zu entwickeln.

„Wir sind davon überzeugt, dass unser neues Angebot eine sehr gute Ergänzung zu unseren bereits langjährig bestehenden Einrichtungen für Frauen in besonderen Notlagen ist und freuen uns mit der Eröffnung, die soziale Landschaft in Hamburg weiter aktiv mitzugestalten“, ergänzt Andrea Kürner, Vorsitzende des SKF e.V. Hamburg.

Namensgeberinnen sind zwei starke Frauen

Das Haus wird den Namen „Anna und Elisabeth Zillken-Haus“ tragen. Dr. Anna Zillken (1898 – 1966) und Elisabeth Zillken (1898 – 1980) gehörten zu den Frauen der ersten Stunde des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. In den durchaus schwierigen Anfangsjahren nutzten sie ihr Wissen und ihre Arbeitskraft, um konkrete Hilfe zu organisieren, damit das Leben von Frauen und Kindern gelingen konnte. Mit Mut und Beharrlichkeit setzten sie die Grundsteine, auf deren Fundament heute auch dieses Mutter-/Vater-Kind-Haus steht.
Vieles, wozu sie beigetragen haben, hilft bis heute, das Leben von Menschen in Not zu verbessern. Beide wurden für ihr Lebenswerk u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenkreuz bzw. Orden des Pro Ecclesia et Pontefice ausgezeichnet.

Die Einweihungsfeier mit Segnung der Räumlichkeiten findet im festlichen Rahmen am 30. August statt. Bereits ab 01. September werden die ersten Bewohner:innen mit ihren Kindern in die Einrichtung einziehen.

Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Hamburg

Der SkF e. V. Hamburg zählt damit zu den wichtigsten katholischen caritativen Akteuren in der Hamburger Soziallandschaft. Die von Agnes Neuhaus initiierte Arbeit für Frauen in Notsituationen begann in Hamburg im Jahre 1917 mit der Gründung des SkF e.V. Hamburg, der SkF e.V. Altona entstand im Jahr 1924. Beide Vereine haben Anfang 2022 fusioniert.

Zu den Kernaktivitäten des SkF e.V. Hamburg gehört die Arbeit der beiden Beratungsstellen für Frauen, Familien und Schwangere, in der Schomburgstr. 120 und Wartenau 5. Die Einrichtungen sind kirchlich und staatlich anerkannt. Hier finden nicht nur schwangere Frauen Hilfe. Unterstützung gibt es für alle, die Fragen und Sorgen im Zusammenhang mit den Themen Schwangerschaft und Geburt haben. In der Regel nehmen dieses Angebot etwa 4.000 Betroffene jährlich in persönlichen Gesprächen und unter Pandemie-Bedingungen auch in telefonischen Beratungen an.

Darüber hinaus bietet der SkF e.V. Hamburg Hilfsangebote – sowohl stationär als auch ambulant – für Frauen unterschiedlichen Alters mit psychischen Einschränkungen in zwei Häusern mit insgesamt 64 Plätzen an. Eine Beratungsstelle für wohnungslose Menschen oder von Wohnungslosigkeit Betroffene wird darüber hinaus im Stadtteil St. Georg unterhalten. Unter der Initiative „Guter Rat vor Ort“ ermöglichen Ehrenamtliche des SkF e.V. Hamburg zusätzlich kostenlose Rechtsberatung. In der „Kleiderkiste“ im Eppendorfer Weg können bedürftige Frauen mit ihren Kindern Second-Hand-Kleidung zu sehr günstigen Preisen erwerben.

Pressekontakt
Stefanie Kastell
Mitglied im Vorstand des SkF e.V. Hamburg
Mail: s.kastell@sf-hamburg.de