„Bei der Entscheidung für das Leben sind alle gefragt“

PRESSEMITTEILUNG 7. Februar 2025
„Bei der Entscheidung für das Leben sind alle gefragt“
Gemeinsame Stellungnahme von Erzbischof Dr. Stefan Heße und Andrea Hniopek,
Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Hamburg zum Gesetzentwurf
zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs

HAMBURG. Angesichts der bundesweit weiterhin hohen Zahlen von
Schwangerschaftsabbrüchen sieht der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße eine weitere
Veränderung der aktuellen gesetzlichen Regelung in den §§ 218 ff Strafgesetzbuch (StGB)
mit Sorge. Über diese wird am kommenden Montag im Rechtsausschuss des Deutschen
Bundestages beraten.
„In der aktuellen Debatte wird der Schutz des ungeborenen Lebens nur noch am Rand
erwähnt. Das besorgt mich sehr, denn der Staat und die Gesellschaft haben dem
Ungeborenen gegenüber eine Schutzpflicht. Ihre Erfüllung ist für das Kind
lebensentscheidend. Ungewollt schwangere Frauen befinden sich in einer sehr schwierigen
Situation und ich höre mit Respekt, wie groß die Herausforderungen für sie sind.
Selbstverständlich sind die Rechte der Frau zu wahren. Dabei dürfen wir nicht vergessen:
Das ungeborene Leben ist von Anfang an und ohne Bedingungen schützenswert. Dieser
Schutz kann aber nur zusammen mit den Frauen gewährleistet werden, am besten, wenn
diese Unterstützung, Hilfe und eine gute Beratung erleben.“, so der Erzbischof.
Die Bedeutung und den Wert der Schwangerenberatung hebt die Geschäftsführerin des
Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Hamburg, Andrea Hniopek hervor: „In unseren
Beratungsstellen erleben wir viele Frauen, die befürchten, ein Leben mit Kind nicht
bewältigen zu können. Oftmals kennen sie die vielfältigen Hilfsmöglichkeiten noch nicht und
wenn doch, empfinden sie diese, zurecht, als hochschwellig und bürokratisch. Mit dieser
Erkenntnis sollte am Ausbau der Hilfen und am Abbau der Bürokratie gearbeitet werden.“
Gemeinsam appellieren Erzbischof Stefan Heße und Andrea Hniopek an die Väter, die für die
Existenz und den Verlauf der Schwangerschaft ebenso Verantwortung tragen. „Es ist
oftmals entscheidend, ob die Väter und das soziale Umfeld der Schwangeren auch bereit
sind, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Deshalb ist eine professionelle und
umfassende Beratung so wichtig. Denn je stützender und ermutigender das soziale Umfeld
ist, desto leichter fällt der Schwangeren die Entscheidung für die Fortsetzung der
Schwangerschaft.“

Rückfragen: Melanie Giering, stellvertretende Pressesprecherin des Erzbistums Hamburg
Mobil: 0176 / 19655145, Melanie.Giering@erzbistum-hamburg.de