SkF zum Abschluss des Synodalen Wegs

Weitere Schritte dringend notwendig

Dortmund, 13. März 2023. Drei Jahre lang wurden im Synodalen Weg die Themen Macht und Gewaltenteilung, Priesterliche Lebensform, die Stellung der Frauen in und die Sexualethik der Kirche intensiv diskutiert.

Zum Abschluss des Synodalen Wegs stellt Hildegard Eckert, Vorsitzende SkF-Rat, fest: „Ein Wendepunkt in all diesen Themenfeldern war der Synodale Weg leider nicht. Aber es ist gelungen, offene Debatten zu führen, Argumente zu stärken und klare Positionen zu erarbeiten.“

Die Papiere, die in diesem Prozess entstanden und teilweise verabschiedet sind, zeigen den aktuellen Diskussionsstand bei relevanten Reformthemen der Kirche in Deutschland. So hat der Synodale Weg deutlich gemacht, welche Reformschritte notwendig sind, um Missbrauch und Vertuschung in kirchlichen Strukturen zu überwinden und Diskriminierung zu beenden. Doch ist die Umsetzung der Handlungsempfehlungen nur teilweise in Deutschland allein möglich.

Die Machtstrukturen aufzubrechen und die Macht zwischen den Bischöfen und den Gläubigen zu teilen, ist leider noch nicht gelungen. Die letzte Synodalversammlung hat deutlich vor Augen geführt, dass alle formale Macht bei den Bischöfen bleibt.

Der SkF fordert die Bischöfe auf, die Entwicklungen, die in deutschen Diözesen umgesetzt werden können, konsequent umzusetzen. Eckert betont: „Als Frauenfachverband erwarten wir insbesondere, dass eine Erneuerung der Sexualethik und gleiche Rechte für Frauen in der Kirche entschieden umgesetzt werden. Wir erleben in unserer Arbeit das Auseinanderklaffen kirchlicher Vorstellungen und der Erwartungen der ehrenamtlich und beruflich Engagierten im katholischen Dienst, was zu Unverständnis und auch Wut führt.“

Kleine Schritte auf dem Reformweg sind gegangen, weitere müssen dringend folgen und dürfen nicht zu lange auf sich warten lassen, wenn die Kirche nicht die Gläubigen verlieren will.

Das Recht auf gleiche Bezahlung

Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) zum Internationalen Frauentag

Dortmund, 07. März 2023. Die beste Absicherung gegen Armut – insbesondere im Alter – ist angemessen bezahlte und sozialversicherte Arbeit. Doch gilt diese „Binsenweisheit“ überwiegend für Männer und noch lange nicht für alle Frauen.

Nach wie vor sind Frauen benachteiligt: sie übernehmen noch immer den größten Teil unbezahlter Sorgearbeit und werden zudem in vielen Arbeitsbereichen schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Besonders betroffen von dieser Schieflage sind Alleinerziehende und Frauen, die Angehörige pflegen. So zeichnet sich ab, dass die in den kommenden Jahren steigende Altersarmut überwiegend weiblich sein wird.

Das Recht der gleichen Bezahlung wird nur gelingen, wenn Sorgeberufe deutlich aufgewertet und besser bezahlt werden. Dies betrifft neben der Pflege auch den Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen.

Insofern ist es enttäuschend, dass die von der Bundesregierung versprochene Professionalisierung und Qualifizierung haushaltsnaher Dienstleistungen bisher ausbleibt. Denn dadurch würden für Frauen und Männer gleichermaßen anerkannte, fair bezahlte und sozialversicherte Arbeitsplätze entstehen. Doch die von der Bundesregierung versprochene politische Unterstützung scheint den aktuellen Krisen zum Opfer zu fallen. Dabei würde der Ausbau professionalisierter haushaltsnaher Dienstleistungen auch dazu beitragen, private Haushalte zu entlasten und somit die Chancen von Frauen auf Erwerbsarbeit deutlich erhöhen.

„Solange wir in Deutschland die Aufgabe nicht gelöst haben, die Anforderungen in Gesellschaft, Familie und Erwerbsarbeit gleichberechtigt zwischen Frauen und Männern zu verteilen, wird auch das Thema der (Alters)Armut nicht zu lösen sein“, betont Renate Jachmann-Willmer, Vorstand SkF Gesamtverein.

Armutsbekämpfung und bessere Chancen für Kinder und Jugendliche gibt es nicht zum Nulltarif

Vor der Klausur des Bundeskabinetts am kommenden Wochenende rufen der Familienbischof, Erzbischof Heiner Koch, und ein breites Bündnis katholischer Verbände die Bundesregierung dazu auf, die geplante Reform der Familienleistungen nicht am Geld scheitern zu lassen.

Berlin, 03.03.2023. Am kommenden Wochenende wird die Bundesregierung in der Kabinettsklausur über die geplante Kindergrundsicherung beraten. Bisher gibt es in der Koalition keine Einigung auf ein Budget für das zentrale familienpolitische Vorhaben der Legislaturperiode. „Es geht jetzt darum, angemessene Mittel für eine erfolgreiche Reform zugunsten von Kindern und Familien zur Verfügung zu stellen“, äußert sich Erzbischof Dr. Heiner Koch, Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz. Der Präsident des Familienbundes der Katholiken, Ulrich Hoffmann, erklärte, dass es sich bei der Bekämpfung von Kinderarmut und der Verbesserung der Chancen von Kindern und Jugendlichen um wichtige Zukunftsinvestitionen handele: „Wer bei den Kindern spart, zahlt später wesentlich höhere Folgekosten.“

Die katholischen Verbände betonen, dass sich die mit der Kindergrundsicherung verfolgten Ziele nicht ohne zusätzliche Finanzmittel erreichen lassen. Egal ob es um das mit der Leistungsbündelung verfolgte Ziel der verbesserten Inanspruchnahme von Familienleistungen oder um das Ziel der Armutsbekämpfung gehe: beides sei nicht zum Nulltarif zu haben.

Die Verbände verweisen darauf, dass es seit Jahren nicht gelinge, die Kinder- und Jugendarmut zu senken. Studien zeigten immer wieder: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet. Insgesamt sind 2,9 Millionen Kinder betroffen. Die aktuellen Preissteigerungen infolge der sich überlagernden Krisen verschärfen die Situation der Familien und treffen arme Familien besonders. Nach den pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen haben viele Kinder und Jugendliche Bildungsrückstände, insbesondere solche aus einkommensschwächeren Familien. Noch immer hängen die Teilhabe- und Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland in hohem Maß von den Ressourcen der einzelnen Familien ab.

Vor diesem Hintergrund halten es die katholischen Verbände und Erzbischof Koch für dringend erforderlich, dass die geplante familienpolitische Reform zu höheren Leistungen für Kinder führt und insbesondere arme Familien und solche mit kleinen Einkommen besser unterstützt. „Dafür muss Geld in die Hand genommen werden“, erklärt Beate Schwittay, Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmerbewegung. „Die Kindergrundsicherung darf nicht durch Kürzungen an anderer Stelle gegenfinanziert und zum Nullsummenspiel für Familien werden.“ Für bedenklich hält Renate Jachmann-Willmer, Vorstand des Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V., dass ausgerechnet bei den Alleinerziehenden auf der Grundlage der aktuellen Pläne Verschlechterungen drohen, wenn zum Beispiel der Unterhaltsvorschuss mit dem Zusatzbetrag der Kindergrundsicherung voll verrechnet werden soll.

Dass die Regelbedarfe nach dem bekannt gewordenen Eckpunkte-Entwurf des Bundesfamilienministeriums zukünftig stärker an den Haushaltsausgaben der gesellschaftlichen Mitte orientiert werden sollen, entspricht langjährigen Forderungen der katholischen Verbände. Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, bekräftigt: „Kindergrundsicherung ist Kinderchancensicherung. Eine Regierung, die sich soziale Gerechtigkeit und Aufbruch auf die Fahnen geschrieben hat, muss vorrangig dafür Sorge tragen, dass Kinder und Jugendliche unabhängig vom Einkommen der Eltern mit gleichen Lebenschancen aufwachsen.“

Unterstützende Personen und Verbände:
Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin
Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V. (AKF)
Deutscher Caritasverband e. V. (DCV)
Familienbund der Katholiken (Bundesverband) e. V.
Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB Deutschlands e. V.)
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF)

Schwangerschaftskonflikt: Selbstbestimmungsrecht der Frauen und Lebensrecht des ungeborenen Kindes müssen gleichermaßen geschützt werden

Deutscher Caritasverband und Sozialdienst katholischer Frauen äußern sich nach Einsatz der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung

Berlin. 2. März 2023. Anlässlich der Einberufung der „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung“ durch die Bundesregierung machen der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband Sozialdient katholischer Frauen Gesamtverein (SkF) klar: Selbstbestimmungsrecht der Frau und Lebensrecht des ungeborenen Kindes stehen untrennbar nebeneinander. Das verpflichtende Beratungsgespräch, das jede Frau führen muss, wenn sie einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen will, muss erhalten bleiben. Es dient sowohl dem Schutz des ungeborenen Kindes als auch der Selbstbestimmung der Frauen.

„Es ist gut, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und zur Fortpflanzungsmedizin nun von der Bundesregierung eingesetzt wurde und dass ihr neben Juristen und Juristinnen auch Medizinethikerinnen und -ethiker angehören, die seit Jahren die Suche nach einem tragfähigen Ausgleich zwischen den Rechten der schwangeren Frau und denen des Kindes begleiten,“ so Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes.

Beratungsgespräch muss erhalten bleiben
Die Kommission wird unter anderem prüfen, ob und wie gegebenenfalls eine Regelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches möglich ist, „Die häufig vertretene These, es sei nötig, den §218 Strafgesetzbuch abzuschaffen, um das Selbstbestimmungsrecht der Frau zu sichern, ist dabei einer kritischen Prüfung zu unterziehen“, so Welskop-Deffaa.

Nach geltender Rechtslage entscheidet die Frau im Schwangerschaftskonflikt selbst über einen Schwangerschaftsabbruch. „Die mit dem § 218 verbundene im Schwangerschaftskonfliktgesetz geregelte verpflichtende Beratung dient dazu zu verhindern, dass der Frau das Selbstbestimmungsrecht von anderen genommen wird – vom Partner, von den Eltern oder anderen Menschen im Umfeld, die unter Umständen Druck auf sie ausüben“, betont Renate Jachmann-Willmer, SkF Bundesvorstand.

Die verpflichtende Beratung ist laut Deutschem Caritasverband und SkF Gesamtverein ein wichtiger Baustein des Schutzkonzeptes für Frau und ungeborenes Kind und muss nach den langjährigen guten Erfahrungen der Beratungspraxis unbedingt erhalten bleiben. Sie bietet Frauen den Raum zur Klärung von Ambivalenzen und Unterstützungsmöglichkeiten. „Für Frauen in vulnerablen Lebenslagen ist sie oft die einzige Chance ihre Selbstbestimmung auszuüben“, so Jachmann-Willmer.

Zuversicht und Zusammenhalt – gerade jetzt

SkF: Frühzeitige Beratung hilft Härten vermeiden

Dortmund, 14.12.2022. Angesichts der großen Sorgen vieler Menschen ruft der Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF) dazu auf, Zuversicht und sozialen Zusammenhalt zu stärken. „Gerade jetzt brauchen die Menschen die Sicherheit, dass sie nicht im Stich gelassen werden. Es braucht die Zuversicht, dass es auch bei finanziellen Engpässen Lösungen und Unterstützung geben wird. Mit Blick auf die Erfahrungen der Coronazeit ist es besonders wichtig, Ängsten entgegenzuwirken. Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche und ältere Menschen dürfen nicht wieder mit ihren Ängsten allein gelassen werden“, betont Renate Jachmann-Willmer, SkF-Bundesvorstand.  

In den SkF-Beratungsstellen ist das zentrale Thema der Ratsuchenden die Sorge und die Angst, ihre Energiekosten nicht mehr bezahlen zu können. Zunehmend mehr Menschen, auch solche, die früher nie in eine Sozialberatungsstelle gekommen wären, suchen aktuell Rat und Hilfe. Die meisten Menschen können noch nicht abschätzen, welche Kosten auf sie zukommen. Und sie wissen nicht, welche Erleichterung ihnen die Entlastungspakete bringen werden. Viele Rentner:innen, Alleinerziehende und Familien mit kleinen Einkommen wissen nur, dass sie kein Geld übrighaben, um die steigenden Kosten aufzufangen.

Gleichzeitig kennen viele die Möglichkeiten der Unterstützung nicht bzw. scheuen sich, Anträge beim Wohngeldamt, im Jobcenter bzw. Sozialamt zur Vermeidung von Härten zu stellen. „Wichtig ist jetzt, dass die Menschen die Sicherheit haben, schnell alle notwendigen Auskünfte zu bekommen. Hier sind nicht nur die Beratungsstellen gefordert, sondern auch die Ämter. Notwendig ist eine Aufstockung der Beratungskapazitäten und vereinfachte Antragsverfahren, wie sie in der Zeit der Pandemie möglich waren“, fordert Jachmann-Willmer. Ebenso wichtig sei es jetzt – analog der Coronazeit – erneut über ein Moratorium für Wohnungskündigungen bei Mietrückstand und auch für Stromsperren nachzudenken.

Pressemitteilung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen

Offener Brief: Bündnis Sorgearbeit fair teilen fordert Umsetzung des Partnerschaftlichkeitspakets

Berlin, 07.12.2022. Die 26 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen, zu denen auch der SkF gehört, fordern, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen zur Verringerung der Sorgelücke zügig umzusetzen und die Finanzierung hierfür sicherzustellen.

Ein Jahr nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages hat keine der darin verankerten Maßnahmen zur Verringerung der Sorgelücke den Status des Gesetzgebungsverfahrens erreicht. „Wenn das ambitionierte Ziel erreicht werden soll, bis 2030 die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern herzustellen, dann müssen Maßnahmen, die die faire Verteilung der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit zwischen Frauen und Männern voranbringen, prioritär behandelt und jetzt zeitnah umgesetzt werden“, schreiben die Bündnismitglieder, in ihrem Offenen Brief an die politisch Verantwortlichen.

Die Einführung einer zweiwöchigen vergüteten Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt des Kindes, der Ausbau der nicht übertragbaren Elterngeldmonate sowie die Erweiterung des elternzeitbedingten Kündigungsschutzes sind aus Sicht des Bündnisses ein notwendiges und sinnvolles Maßnahmenbündel, um die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der sensiblen Phase der Familiengründung zu unterstützen. Die Bündnismitglieder fordern, dafür die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen. Auch weitere Maßnahmen, wie die Entgeltersatzleistung für Pflegezeiten oder das Gutscheinsystem für haushaltsnahe Dienstleistungen, gilt es wie geplant umzusetzen.

Den Offenen Brief des Bündnisses finden Sie hier.

Dem Bündnis gehören an:

  • Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
  • Bundesforum Männer e.V.
  • Bundesverband der Mütterzentren e.V.
  • Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.
  • Care.Macht.Mehr
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
  • Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung
  • Deutscher Frauenrat e.V.
  • Deutscher Gewerkschaftsbund
  • Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V.
  • Deutscher Verband Frau und Kultur e.V.
  • evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf)
  • Forum katholischer Männer (FkM)
  • Frauenwerk der Nordkirche
  • GMEI Gender Mainstreaming Experts International
  • Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
  • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V.
  • Männerarbeit der EKD
  • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF)
  • SKM Bundesverband e.V.
  • Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband)
  • Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
  • Sozialverband VdK Deutschland e.V.
  • Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.
  • WIR! Stiftung pflegender Angehöriger
  • Zukunftsforum Familie e.V.

Das Bündnis
Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Weitere Informationen:
Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de.
Twitter: @sorgearbeit
Instagram: @buendnis_sorgearbeit

PRESSEKONTAKT
Franziska Weck
presse@sorgearbeit-fair-teilen.de
Tel. +49 174 534 7045

Stadt – Land – Frauenhaus

Gefährdete Frauen brauchen endlich mehr Schutz vor Gewalt

Dortmund, 23. November 2022. Nach wie vor sind Frauen nur unzureichend vor Gewalt geschützt. Die polizeiliche Kriminalstatistik belegt, dass Frauen in hohem Maße Opfer von geschlechtsspezifischen Gewaltdelikten werden. Dies gilt vor allem für Frauen, die durch den (Ex-)Partner gefährdet sind. Hier ist es dringend erforderlich, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Behörden und mit der Hilfestruktur verbessert.

So betont der GREVIO-Bericht des Europarates für Deutschland die Notwendigkeit, eine systematische Risikoabschätzung und ein Sicherheitsmanagement als Standardverfahren aller beteiligten Stellen für den Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen einzuführen. Die Erfahrungen der Frauenhäuser und Fachberatungsstellen zeigen, dass Fallkonferenzen des gesamten Hilfesystems den Schutz besonders gefährdeter Frauen erhöhen.

Der Bericht greift die Kritik der Frauenhäuser und Interventions- und Beratungsstellen auf, dass in vielen Regionen Frauenhäuser fehlen und es teilweise große Hürden für die Aufnahme von Frauen und Kindern gibt. Dabei dürfe es nicht vom Wohnort oder der persönlichen Situation der Betroffenen abhängen, ob Frauen einen Platz im Frauenhaus oder eine Beratungsstelle finden.

„Viele Frauen haben aktuell kaum eine Chance, sich vor häuslicher Gewalt zu schützen. Wir brauchen dringend mehr politisches Engagement, um bestehende Hilfeangebote zu sichern und mehr Frauenhausplätze und Beratungskapazität zu schaffen“, fordert Renate Jachmann-Willmer, SkF Bundesvorstand. „Wir schätzen die bestehenden Initiativen in den Kommunen und Ländern, doch notwendig ist eine langfristige Strategie und Koordinierung auf Bundesebene. Nur mit einer bundesgesetzlichen Grundlage kann es gelingen, gleichwertige Schutzverhältnisse in Deutschland zu schaffen.“

Vom Runden Tisch von Bund, Ländern und Kommunen erwartet der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) konkrete Ergebnisse, um eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen voranzubringen.

Arme Menschen brauchen eine Chance auf dem Wohnungsmarkt

Berlin, 11.11.2022. „Wohnungsnot und hohe Wohnnebenkosten können zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Problemen führen. Energiekrise und Inflation bringen Wohnungslose, Familien, Jugendliche aus Einrichtungen, Frauen in Frauenhäusern, Rentner:innen, Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund noch zusätzlich in existenziell bedrohliche Situationen, wenn sie keine bezahlbare Wohnung finden“, sagt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa anlässlich des Welttages der Armen am Sonntag.

Am Welttag der Armen, am 13.11.2022, zum Abschluss der Armutswochen, ruft der Deutsche Caritasverband (DCV) gemeinsam mit seinen Fachverbänden Sozialdienst katholischer Frauen (SkF Gesamtverein) und SKM Bundesverband auf, den Blick auf die Wohnsituation von Menschen in schwierigen Lebenslagen zu richten.
Damit besonders benachteiligte Menschen überhaupt noch eine Chance auf angespannten Wohnungsmärkten bekommen, müssen Politik, Kirche und Wohlfahrtsverbände und die Wohnungswirtschaft auf allen föderalen Ebenen gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen. Denn die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden. Aber, wo neu gebaut oder saniert wird, entsteht zu wenig Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen. Hier müssen sich Kommune, Staat und Kirche selbst verpflichten, das zu ändern.

Effekt der Wohngeldreform darf nicht verpuffen
Verbesserungen, die durch die Wohngeldreform und die aufgelegten Entlastungspakete in Aussicht stehen, dürfen nicht einfach verpuffen. „Das Wohngeld ist eigentlich ein wichtiger Teil des dritten Entlastungspaketes. Wenn Berechtigte jetzt aber den Zuschuss nicht kennen und in den Behörden das Personal für die Bereitstellung fehlt, kann diese Reform keine schnelle Hilfe bringen“, kritisiert Welskop-Deffaa.

Frauen und Kinder vor Wohnungsverlust schützen
Caritas, SkF und SKM fordern insbesondere präventive Maßnahmen als bestes Mittel gegen Wohnungslosigkeit. „Der Verlust der Wohnung kann durch frühzeitige Beratung in den Fachstellen verhindert werden. Leider steigt die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen Frauen. Gerade sie und die Kinder leiden besonders, wenn sie die Wohnung verlieren. Deshalb brauchen wir in Deutschland dringend mehr Wohnungen und Wohnprojekte bei denen Betreuung und Hilfe parallel zum Einzug angeboten werden“, fordert Renate Jachmann-Willmer, Bundesvorstand SkF Gesamtverein.

Kirchliche Flächen und Gebäude nutzen
Die Kirchen in Deutschland gehören zu den größten Immobilieneigentümern. Caritas, SKM und SkF fordern, dass die Kirchen in Deutschland ihre Immobilien mit Pfarrhäusern, Gemeindehäusern sowie Wohn- und Geschäftshäusern für die Entschärfung auf dem bundesweiten Wohnungsmarkt nutzen. SKM-Bundesvorsitzender Heinz-Georg Coenen fordert: „Die Kirche muss ihrem christlichen Auftrag im Dienste der Armen nachkommen: Es gilt einen angemessenen Anteil dieser Räume sozial benachteiligten Menschen sozialverträglich zur Verfügung zu stellen – denn Kirchengebäude sind kein Selbstzweck.“

Keine Wohnungen leer stehen lassen oder als Ferienwohnung nutzen
Neben der Förderung neuer Wohnformen ist außerdem ein verantwortungsvoller Umgang mit Wohnraum in Deutschland dringend erforderlich. Viele Wohnungen stehen ungenutzt leer oder werden als Ferien- oder Zweitwohnung genutzt, obwohl sie dringend gebraucht werden. Und es müssen wirksamere Maßnahmen gegen das Verschwinden von preisgünstigen und geförderten Wohnungen ergriffen werden. Hierzu gehören auch eine angemessene Quote von Sozialwohnungen mit langfristigen Bindungen bei Neubauten, die Verlängerung von bestehenden oder auslaufenden Bindungen und rechtsfeste Vorkaufsrechte der Kommunen.

Praxis-Projekte von DCV, SkF und SKM gegen Wohnungsnot
Durch mehr genossenschaftliche Bauweisen und Wohnformen kann eine neue Wohngemeinnützigkeit gestärkt werden. Und neben dem Erhalt und Neubau von Sozialwohnungen muss die energetische Sanierung auch für Wohnraum im niedrigen Preissegment realisiert werden. DCV, SkF und SKM stehen bereit, sich an den geplanten Strategien gegen Obdachlosigkeit zu beteiligen.  
Hier geht es zu Praxis-Projekten und politischen Lösungen gegen Wohnungsnot.

Pressemitteilung des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen

Drei Viertel der Deutschen finden gleichmäßige Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig

 Berlin, 10.11.2022. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen YouGov-Umfrage, wie das Bündnis Sorgearbeit fair teilen anlässlich seiner Fachtagung „Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap!“ am 9. November bekanntgab.

Auf die Frage, wie wichtig es ihnen sei, dass Frauen und Männer sich bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit gleichmäßiger aufteilen, antworten 42 Prozent der Befragten mit „wichtig“ und 34 Prozent mit „sehr wichtig“.
„Für 76 Prozent der Deutschen ist die gleichmäßigere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig bis sehr wichtig. Das ist ein Handlungsauftrag an die Politik. Dem Ziel muss jetzt politische Priorität eingeräumt werden“, betonen die 26 Mitglieder des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen, darunter auch der SkF Gesamtverein e.V..

Um der gleichmäßigeren Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern näherzukommen, befürworten 51 Prozent der Befragten die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, wenn diese ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder für eine gewisse Zeit aussetzen. Weitere 41 Prozent fordern geschlechtergerechte und familienorientierte, flexible Arbeitszeitmodelle. 36 Prozent sprechen sich für staatliche Zuschüsse für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen aus.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen, die die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit voranbringen, auf die politische Agenda zu setzen und schnellstmöglich umzusetzen“, unterstreichen die Bündnismitglieder.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.053 Personen zwischen dem 18. und 20.10.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Das Bündnis
Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 26 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Weitere Informationen:
Website: www.sorgearbeit-fair-teilen.de
Twitter: @sorgearbeit
Instagram: @buendnis_sorgearbeit

Dem Bündnis gehören an:

•    Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen
•    Bundesforum Männer e.V.
•    Bundesverband der Mütterzentren e.V.
•    Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.
•    Care.Macht.Mehr
•    Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
•    Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundesfrauenvertretung
•    Deutscher Frauenrat e.V.
•    Deutscher Gewerkschaftsbund
•    Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V.
•    Deutscher Verband Frau und Kultur e.V.
•    evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf)
•    Forum katholischer Männer (FkM)    •    Frauenwerk der Nordkirche
•    GMEI Gender Mainstreaming Experts International
•    Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
•    Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V.
•    Männerarbeit der EKD
•    Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V.
•    SKM Bundesverband e.V.
•    Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband)
•    Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
•    Sozialverband VdK Deutschland e.V.
•    Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.
•    WIR! Stiftung pflegender Angehöriger
•    Zukunftsforum Familie e.V.

PRESSEKONTAKT
Franziska Weck
presse@sorgearbeit-fair-teilen.de
Tel. +49 174 534 7045

Alleinerziehende und deren Kinder brauchen in der Energiekrise mehr Unterstützung

AGIA fordert schnelles Handeln der Politik

Dortmund, 17. Oktober 2022. Alleinerziehende und ihre Kinder sind durch die aktuelle Energiekrise und das dadurch erhöhte Armutsrisiko in besonderer Weise belastet. Daher fordert die Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA), sie im kommenden Winter verlässlich und unbürokratisch zu unterstützen.

Die AGIA-Trägerverbände blicken mit großer Sorge auf die massiv steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten und damit auf verschärfte Ängste Alleinerziehender. Sie bewerten das beschlossene Entlastungspaket der Bundesregierung als einen Schritt in die richtige Richtung, halten es aber nicht für ausreichend. So kommt es beispielsweise bei Alleinerziehenden nicht zielgerichtet an, da die Erhöhung des Kindergeldes mit Sozialleistungen oder Unterhaltsvorschuss verrechnet werde, so die Verbände.

Die AGIA appelliert daher an die Politik, die angekündigte Kindergrundsicherung, die sich am realistischen Bedarf von Kindern orientieren soll, mit Hochdruck voranzutreiben. Dazu gehört auch, die Existenzsicherung von Kindern getrennter Eltern bei erweitertem Umgang in beiden elterlichen Haushalten abzusichern sowie Alleinerziehende bei der Kinderbetreuung durch verbindliche Zusagen zu entlasten. Dazu zählen Betreuungsgarantien von Ländern und Kommunen, bezogen auf Kitas, Schulen und Ganztagsbetreuung.

Viele Alleinerziehende sind durch den seit der Corona-Pandemie andauernden gesellschaftlichen Krisenmodus an ihre Belastungsgrenze angekommen. Ausfälle in der Kinderbetreuung und Schulschließungen haben besonders jene alleinerziehenden Mütter getroffen, die vielfach über kein ausreichendes soziales Netz der Unterstützung verfügen oder die von den Kindesvätern keine finanziellen Leistungen bekommen. Sichtbar wird die Erschöpfung von Müttern und Vätern durch deren deutlich gestiegene Nachfrage nach Kuren.

Um alleinerziehende Eltern, die kleine oder mehrere Kinder betreuen, zu stärken und zu entlasten, hält die AGIA eine erweiterte Förderung gezielter präventiver und kurativer Maßnahmen wie Eltern-Kind-Kuren und Familienbildung für dringend erforderlich. Nach Auffassung des Verbandes darf die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Alleinerziehenden und Kindern der Energiekrise nicht zum Opfer fallen.

Die katholische Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA) setzt sich für die Verbesserung der sozialen und ökonomischen Lebensverhältnisse von Ein-Eltern-Familien, insbesondere von Müttern, ein.

Trägerverbände der AGIA sind: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB), Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V. (SkF), Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung (BAG).

Ansprechpartnerin: Geschäftsstelle der AGIA c/o SkF Gesamtverein e. V., Gisela Pin-gen-Rainer, Tel. 0231 557026-34, E-Mail: pingen@skf-zentrale.de

Arme Menschen vor Wohnungsverlust schützen und Wohnungen bezahlbar machen

Berlin, 17.10.2022. „Wir müssen Menschen davor schützen, dass sie wegen Schulden ihre Wohnung verlieren und auf der Straße landen. Und wir brauchen bezahlbare Wohnungen für Menschen, die in Wohnungslosigkeit geraten“, fordert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa bei der Auftaktveranstaltung zu den heute startenden Armutswochen.

Vom 17.10.2022, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut bis zum 14.11.2022, dem Welttag der Armen, ruft der Deutsche Caritasverband (DCV) gemeinsam mit seinen Fachverbänden Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein (SkF) und Sozialdienst Katholischer Männer Bundesverband (SKM) auf, den Blick auf die Wohn-Situation von Menschen in schwierigen Lebenslagen zu richten. Hier geht es zum Live-Stream zur Auftaktveranstaltung.

Wohnkosten bergen gesellschaftliches Konfliktpotenzial
Wie hart steigende Kosten für Wohnen und Heizen in Deutschland arme Menschen treffen und wie sehr gerade sie von Wohnungsverlust bedroht sind, zeige sich aktuell besonders drastisch angesichts dramatisch steigender Energiepreise. „Die Kosten des Wohnens bergen gesellschaftspolitisches Konfliktpotenzial, gerade weil sie von allgemeiner Geldentwertung und Inflationsängsten begleitet werden. Deshalb sind schnell wirksame Maßnahmen notwendig. Wohnungswirtschaft und Gesetzgeber, Kommunen und Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Nachbarschaft können und müssen ihren Teil zur Lösung der Probleme beitragen“, unterstreicht Welskop-Deffaa. Es sei zu beobachten, dass der Kreis derer, die sich von Wohnungsverlust bedroht fühlen, größer werde: Familien und Alleinstehende mit wenig Einkommen, Rentner:innen oder gesundheitlich beeinträchtigte Personen gerieten in existenzbedrohliche Situationen.

Mehr Frauen und Kinder von Wohnungslosigkeit betroffen
„Leider steigt die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen Frauen und damit auch die Zahl der Kinder, die kein Zuhause mehr haben. Wir brauchen dringend ausreichend Mitarbeiter:innen, die präventiv beraten können, um so zu verhindern, dass Zwangsräumungen und Verschuldung zum Verlust der Wohnung führen. Hilfreich und zwingend erforderlich sind mehr Wohnprojekte und Wohnungen, die bedarfsgerechte Hilfen und Betreuungsleistungen bereits mit integrieren“, unterstreicht Renate Jachmann-Willmer, Bundesvorstand SkF Gesamtverein.

Neue Wohngemeinnützigkeit notwendig
„Neue Wohnformen und Wohnprojekte müssen verstärkt gefördert werden. Wir brauchen eine neue Wohngemeinnützigkeit, mehr genossenschaftliche Wohnformen und Bauweisen, die den sozialen Zusammenhalt stärken“, fordert Stephan Buttgereit, Generalsekretär SKM Bundesverband.

Knapper Wohnraum und steigende Mieten haben tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben von Menschen mit niedrigen Einkommen. Sie erleben sich nahezu chancenlos auf dem Wohnungsmarkt. Und sie müssen täglich überlegen, ob sie etwas zu Essen einkaufen können oder es für die Miete aufsparen. Denn meist geben sie ein Drittel ihres Einkommens für die Wohnkosten aus. Bund, Länder und Kommunen müssen daher entschlossen handeln, um die Förderung des sozialen Wohnungsbaus, die Bereitstellung preiswerter Wohnungen für benachteiligte Menschen und die Förderung von Wohnungsgenossenschaften voranzubringen. Akteure wie die Wohnungs- und Bauwirtschaft und die Wohlfahrtsverbände müssen einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten.

Projekte und Lösungen gegen Wohnraummangel
Deshalb stellen DCV, SkF und SKM Praxis-Projekte vor, die zeigen, wie es gelingen kann, den Wohnraummangel zu minimieren und präsentieren Lösungen für Armutsbetroffene, die den Zusammenhalt fördern.

Hier geht es zu den Lösungen und zu den politischen Forderungen und Fakten

Missio Gast besucht JOHANNA Ambulanter Bereich und TEW

Andrea Kürner (Vorstand) begrüßte mit Einrichtungsleiterin Manuela Fielers und Eda Alakus (TEW) Sr Veronica Njuguna

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Dazu begrüßte Hamburg auch in diesem Jahr einen Missio-Gast: Die Missionsärztliche Schwester Veronica Njuguna aus Nairobi (Kenia) besuchte während ihres Aufenthalts auch den SkF Hamburg, um unsere Arbeit kennenzulernen.

Gemeinsam mit unserer Vorstandsvorsitzenden des SkF Hamburg, Andrea Kürner, begrüßte das Team der JOHANNA Ambulanter Bereich und Einzelfallhilfe im trägereigenen Wohnraum (TEW) Sr Veronica Njuguna in ihren Räumen. In der Beratungsstelle erhalten junge Frauen ab 16 Jahren, Familien sowie Mütter und ihre Kinder Beratung und psychosoziale Unterstützung.

Beratung und Unterstützung für Mädchen und Frauen, für Mütter und ihre Kinder

Einrichtungsleiterin Manuela Fielers und Eda Alakus, Bezugsbetreuung in der Einzelfallhilfe im trägereigenen Wohnraum, berichteten, wie sie Frauen mit psychischen Belastungen bzw. Erkrankungen unterstützen. Manuela Fielers erklärte „Wir sind eine frauenspezifische Einrichtung des SkF für Mädchen und Frauen, für Mütter und ihre Kinder. Wir beraten und unterstützen in Belastungs- und Krisensituationen, sowie bei psychischen Erkrankungen. Für alle Anliegen bieten wir Beratung und Unterstützung ohne Antragstellung, anonym und kostenlos.“ Der trägereigene Wohnraum bietet darüber hinaus an zwei ausgelagerten Betreuungsstandorten mit jeweils drei Plätzen psychosoziale Unterstützung nach §35 SGB VIII für junge Frauen ab 16 Jahren an.

Sr Veronica Njuguna unterstützt Straßenkinder in Nairobi

Auch Sr Veronica Njuguna gab einen Einblick in ihre Arbeit mit Straßenkindern, die häufig auch eine leidvolle Drogen- und Suchtgeschichte hinter sich haben und ihren Einsatz für alleinerziehende Frauen, die nach Trennung oder Tod ihres Ehemanns meist auf sich allein gestellt sind und keinerlei finanzielle Hilfen erhalten. Die gelernte Krankenschwester engagiert sich in der Millionenstadt Nairobi für diese Menschen und hat u.a. einen „Raum“ der Vernetzung für Frauen geschaffen. Ihr großer Wunsch ist es, ein Haus anzumieten, in dem sich die Frauen und Kinder treffen und ggf. auch wohnen können. Betroffen machte uns Gastgeberinnen, dass Sr. Veronica überhaupt keine staatliche Unterstützung bekommt. Sie ist auf Zuwendungen des Missio-Werkes angewiesen.

Vielen Dank für den Besuch und alles Gute für Ihre Arbeit, Sr Veronica Njuguna.

Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages beim SkF e.V. Hamburg

Daria Schoenfeld und Stefanie Kastell aus dem SkF-Vorstand (Mitte) begrüßten die Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann (ganz links) und Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas.

Daria Schoenfeld und Stefanie Kastell aus dem SkF-Vorstand (Mitte) begrüßten die Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann (ganz links) und Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas.

Wiedersehen macht Freude: Am Samstag kam die CDU-Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann erneut auf einen kurzen Besuch bei uns vorbei und brachte einen bedeutenden Gast mit. Yvonne Magwas, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, nahm sich Zeit, unsere Arbeit kennenzulernen und schenkte unseren Anliegen ein offenes Ohr.

Bundesstiftung „Mutter und Kind“

Besonders die Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ waren Inhalt des Gesprächs. Aus den Stiftungsmitteln können schwangere Frauen mit Wohnsitz in Deutschland, die sich in finanziellen und anderen Notlagen befinden, ergänzende Hilfen erhalten. Die Stärkung und Unterstützung der Schwangeren gehen jedoch weit darüber hinaus. Da der Antrag in einer anerkannten Beratungsstelle gestellt werden muss, können Frauen und Familien, die dem Beratungs- und Hilfesystem fernstehen, über gesundheitliche Themen und Unterstützungsangebote im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt, finanzielle Leistungen und die „Frühen Hilfen“ ausführlich informiert werden.
Die Bundesstiftung wurde 1984 errichtet. Seither wurden die Mittel – trotz Empfehlung der Jugend- und Familienministerkonferenz – nicht erhöht, bei einer gleichzeitig deutlich steigenden Zahl an Anträgen und stark gestiegener Lebenshaltungskosten. Der SkF tritt gemeinsam mit anderen sozialen Trägern wie dem Diakonischen Werk für eine Erhöhung ein.

Inhaltsstarker Austausch

Ganz im Sinne der Tradition unserer Gründerin Agnes Neuhaus konnten wir mit zwei politisch kompetenten und engagierten Frauen im Gespräch Probleme und Verbesserungswünsche ansprechen und von ihren umfangreichen Erfahrungen profitieren, um unsere Anliegen im politischen Berlin zielgerichtet platzieren zu können.

Wir danken ganz herzlich für ihren Besuch, Franziska Hoppermann und Yvonne Magwas!

 

Eine vertane Chance SkF fordert Bischöfe auf, dem Grundtext zur Sexualmoral zuzustimmen

Dortmund, 12. September 2022. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist enttäuscht und bestürzt, dass eine Minderheit der Bischöfe dem lange und intensiv diskutierten Grundtext zur Sexualmoral nicht zugestimmt hat. 

Das in diesem Reformpapier formulierte Bekenntnis zu einer Sexualität in Verantwortung und Freiheit, mit dem sich die Mehrheit der Delegierten des Synodalen Weges positioniert hat, stellt eine zentrale Weiterentwicklung der Sexuallehre der Kirche dar. Der Text enthält wichtige Klarstellungen, die von entscheidender Bedeutung sind. Dies betrifft u. a. Menschen, denen aufgrund der kirchlichen Sexuallehre Leid angetan wurde, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oder geschiedene Menschen. 

Viele Gläubige, darunter Frauen und Männer, die im SkF nah an der Lebensrealität der Menschen sind, erwarten eine Weiterentwicklung der Sexuallehre um der Menschen und der Glaubwürdigkeit der Kirche Willen. 

Der SkF begrüßt es sehr, dass die Versammlung wichtige Beschlüsse zur Stellung der Frauen in der Kirche und zum Umgang mit homosexuellen Menschen sowie zur Synodalität in der Kirche gefasst hat. Es ist von großer Bedeutung, dass diese Themen eine Mehrheit aller Synodaler gefunden haben. Daher ist es umso schmerzlicher, dass beim Thema Sexuallehre eine Leerstelle bleibt. 

Wenn sich die Kirche nicht einer dringend notwendigen Erneuerung in dieser zentralen Frage stellt, enttäuscht sie nicht nur die Erwartungen vieler Menschen sondern verpasst die Chance, bei denen zu sein, die die schmerzliche Erfahrung machen, von der Kirche ausgegrenzt und nicht akzeptiert zu werden. Daher fordert der SkF die Bischöfe auf, die gegen das Papier gestimmt haben, ihre Haltung zu überdenken. 

Franziska Hoppermann in der Beratungsstelle in der Wartenau

    Am 18. August besuchte Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann die Beratungsstelle für Frauen, Familien und Schwangere des SkF e.V. Hamburg in der Wartenau. Bereits bei unserer Fusionsfeier im Februar durften wir sie in der Kath. Akademie begrüßen. 

    Franziska Hoppermann informierte sich ausführlich über die Situation der Ratsuchenden und die besonderen Herausforderungen. Dabei wurden auch wichtige Themen wie Wohnungsnot von Frauen und Familien sowie deren Einsamkeit besprochen. Elisabeth Kriegel, die seit zwei Jahren die Beratungsstelle in der Wartenau 5 leitet, freute sich sehr über den Besuch und das Interesse an ihrer Arbeit: „Alleinerziehende Mütter haben komplexe Herausforderungen zu bewältigen, bei denen wir versuchen, sie so gut wie möglich zu beraten und zu unterstützen. In vielen Fällen können wir so echte Hilfe leisten und die Situation zumindest zum Teil verbessern.“ Nur beim Thema Wohnungsnot wissen auch die Beraterinnen keine Lösung.

    Auch über die sechs weiteren Einrichtungen des SkF Hamburg und ihre Arbeit wurde ausführlich gesprochen. Gerade auch beim Thema Jugendhilfe und Finanzierbarkeit der sozialen Angebote wurde klar, dass uns mit Franziska Hoppermann eine sehr kompetente Expertin gegenübersaß. 

    Die stellvertretende Vorstandvorsitzende Daria Schoenfeld betont die Wichtigkeit des gemeinsamen Austauschs: „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Frau Hoppermann unserer Einladung gefolgt ist und sich Zeit nahm, sich die Lebenswirklichkeit von Frauen in unserer Stadt Hamburg aus Sicht des SkF als sozialem Träger schildern zu lassen.“ 

    Vielen Dank, Franziska Hoppermann! 

     

     

    SkF Hamburg feiert Fusion der beiden Ortsvereine

    • Grußworte des Erzbischofs Dr. Stefan Heße und Senatorin Dr. Melanie Leonhard heben Engagement des SkF in Hamburg hervor.
    • Bundesgeschäftsführerin Renate Jachmann-Willmer appelliert an Politik und Kirche, die Arbeit des SkF weiter zu unterstützen und sich gemeinsam gegen Missstände in Lebenswirklichkeiten von Frauen stark zu machen.

    Hamburg, 28.02.2022. Mit einem Festakt feierte der neu fusionierte Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Hamburg (SkF e.V. Hamburg) den Zusammenschluss der beiden Ortsvereine SkF e.V. Altona und SkF e.V. Hamburg, der im Januar mit der Wahl des neuen, fünfköpfigen Vorstands vollzogen worden war. Rund 80 Gäste folgten der Einladung in die Kath. Akademie. Über den zusätzlich angebotenen Live-Stream nahmen weitere Gäste digital an der Veranstaltung teil.

    Daria Schoenfeld, stellv. Vorsitzende des SkF e.V. Hamburg, hieß die Gäste stellvertretend für die erkrankte Vorsitzende Andrea Kürner willkommen. Sie bedankte sich für die vielfältige Unterstützung, die dem Verein während des Fusionsprozesses zuteilgeworden war. „Mit der Fusion der beiden Vereine ist ein starker und bedeutender SkF in unserer Stadt Hamburg entstanden. Wir möchten einen Beitrag leisten, die Lebensbedingungen von Frauen, Männern und Familien menschlicher zu gestalten, neue Perspektiven zu eröffnen, Lösungen aufzuzeigen und an der Seite der Schwachen zu stehen.“ Sie bedankte sich auch für das Vertrauen der Mitglieder und den kontinuierlichen Einsatz der 87 Mitarbeitenden.

    Grußworte des Erzbischofs und der Sozialsenatorin

    Daran anschließend betonte Erzbischof Dr. Stefan Heße, wie „überaus wichtig und unverzichtbar die engagierte Arbeit des SkF“ sei, bei der „sich viele Menschen ehren- und hauptamtlich in der Beratung und Begleitung von Frauen und Familien in Familien- und Erziehungsfragen und insbesondere in sozialen Krisensituationen – unabhängig von Weltanschauung, Nationalität und Konfession – einsetzen.“

    Auch Senatorin Dr. Melanie Leonhard hob das außergewöhnliche Engagement des SkF in Hamburg hervor. „Der Sozialdienst katholischer Frauen ist ein erfahrener und engagierter Träger in Hamburg, der stets seiner Zielsetzung treu bleibt und Frauen in schweren Lebenslagen mit Herz und Hand unterstützt. Ich freue mich, bei der Festveranstaltung dabei zu sein und wünsche dem Verein für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg!“

    Keynote Speech appelliert an Kirche und Politik

    Bundesgeschäftsführerin Renate Jachmann-Willmer schärfte mit ihrer Keynote Speech „Lebenswirklichkeit von Frauen in Großstädten – was können Kirche und Politik tun?“ den Blick der Gäste auf die Situation von Frauen, die überproportional von Armut, Benachteiligung und Ausbeutung betroffen sind. Der SkF e.V. werde seine Angebote immer weiter entwickeln, um auf die aktuellen Nöte zu reagieren und erklärte weiter: „Vor allem müssen wir aber stark und lautstark unsere Stimme erheben und auf die Notlagen von Menschen und insbesondere von Frauen am Rande hinweisen. Sie helfen uns, wenn Sie uns dabei anhören.“ Denn Entscheider in Politik und Kirche seien dabei wichtige Unterstützer und so lautete letztendlich ihr Appell: „Liebe Frau Senatorin Dr. Leonhard, lieber Herr Erzbischof Dr. Heße, lassen Sie den SkF Hamburg nicht im Stich.“

    Nach den offiziellen Ansprachen stießen Gäste und Vorstand gemeinsam auf die Fusion an.

    Die Veranstaltung wurde überschatten von den aktuellen Ereignissen in Europa. So machten alle Redner auf die schwierige politische Situation und den Krieg in der Ukraine aufmerksam und riefen dazu auf, den Menschen, die vor der Gewalt flüchteten, zu helfen. Jachmann-Willmer appellierte an alle Anwesenden, sich gegen Hass und Hetze und für Demokratie und Freiheit stark zu machen.

    Sozialdienst katholischer Frauen in Hamburg

    Mit der Fusion umfasst der neue SkF e. V. Hamburg sieben Einrichtungen und zählt damit zu den wichtigsten katholischen caritativen Akteuren in der Hamburger Soziallandschaft. Die von Agnes Neuhaus initiierte Arbeit für Frauen in Notsituationen begann in Hamburg im Jahre 1917 mit der Gründung des SkF e.V. Hamburg, der SkF e.V. Altona entstand im Jahr 1924.

    Zu den Kernaktivitäten des SkF e.V. Hamburg gehört die Arbeit der beiden Beratungsstellen für Frauen, Familien und Schwangere, in der Schomburgstr. 120 und Wartenau 5. Die Einrichtungen sind kirchlich und staatlich anerkannt. Hier finden nicht nur schwangere Frauen Hilfe. Unterstützung gibt es für alle, die Fragen und Sorgen im Zusammenhang mit den Themen Schwangerschaft und Geburt haben. In der Regel nehmen dieses Angebot etwa 4.000 Betroffene jährlich in persönlichen Gesprächen und unter Pandemie-Bedingungen auch in telefonischen Beratungen an.

    Darüber hinaus bietet der SkF e.V. Hamburg Hilfsangebote – sowohl stationär als auch ambulant – für Frauen unterschiedlichen Alters mit psychischen Einschränkungen in zwei Häusern mit insgesamt 64 Plätzen an. Eine Beratungsstelle für wohnungslose Menschen oder von Wohnungslosigkeit Betroffene wird im Stadtteil St. Georg unterhalten. Unter der Initiative „Guter Rat vor Ort“ ermöglichen Ehrenamtliche des SkF e.V. Hamburg zusätzlich kostenlose Rechtsberatung. In der „Kleiderkiste“ im Eppendorfer Weg können bedürftige Frauen mit ihren Kindern Second-Hand-Kleidung zu sehr günstigen Preisen erwerben. Nähere Informationen unter https://www.skf-hamburg.de.

    Pressekontakt
    Stefanie Kastell
    Mitglied im Vorstand des SkF e.V. Hamburg
    Telefon: +49 1 70 905 80 59
    Mail: stefanie.kastell@wortfang.de